Chile 2010 | Regie: Patricio Guzmán | 90 min. | Dokfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.
In der unendlichen Weite der Atacama-Wüste im Norden Chiles sind sechs internationale astronomische Observatorien in Betrieb. Diese gigantischen Beobachtungsstationen des Weltraums, der Sterne und ferner Galaxien sind auf dem modernsten technischen Stand. Nur wenige Meter davon entfernt graben Angehörige der Opfer Pinochets nach Überresten ihrer „Verschwundenen“. Von dieser Vergangenheit will die moderne, zukunftsgerichtete Gesellschaft Chiles nichts wissen. Die Suche nach der Vergangenheit und das Ausschauhalten nach der Zukunft – sie liegen in der Atacama-Wüste dicht beieinander. Patricio Guzmán, geboren 1941 in Chile, studierte von 1963-1966 in Madrid Regie und leitete danach in Santiago de Chile die Werkstatt für Dokumentarfilm. Nach dem Putsch 1973 floh er ins Exil und erstellte zwischen 1975 und 1979 mit seinem geschmuggelten Filmmaterial die Trilogie LA BATALLA DE CHILE, mit der er weltweiten Ruhm erlangte. 1997 gründete er das Internationale Dokumentarfilm-Festival in Santiago und lebt heute in Paris. Sein Filmschaffen ist geprägt von der Auseinandersetzung mit der Diktatur Pinochets und deren Folgen sowie dem kollektiven Vergessen. Er gehört zu den wichtigsten Filmschaffenden Lateinamerikas. NOSTALGIA DE LA LUZ ist ein weiteres sozialpolitisches, poetisches Meisterwerk, das u.a. im Wettbewerb von Cannes lief.