Zur Darstellung des Großstadtlebens in den Filmen der Weimarer Republik
Die glitzernde Lichterwelt der nächtlichen Stadt lockt mit buntem Trubel, mit Rausch und Vergnügen. Sie weckt verborgene Wünsche und die Sehnsucht nach Freiheit und Leben. Sie reizt all jene, denen ihre eigene kleine Welt zu eng geworden ist, die ein Abenteuer suchen, den Ausbruch. Immer wieder begegnet man in den sogenannten „Straßenfilmen“ der Weimarer Republik dem Motiv des ausbrechenden deutschen Kleinbürgers. In einer einzigen Nacht setzt er alles aufs Spiel, lässt Regeln und Konventionen hinter sich, um aus dem Vollen zu schöpfen. Die Figuren bewegen sich dabei als Getriebene durch Filmstädte, die nicht nur Orte der Handlungen sind, sondern auch die – meist zerrissenen – Innenwelten ihrer Protagonisten spiegeln. Denn Bürgerlichkeit und Straße passen nicht zusammen. Und wer nicht rechtzeitig umkehrt, geht zu Grunde.
Live musikalisch begleitet u. a. von GLAS WALD, Moritz Noll und David Serebrjanik
|