Alejandro Amenábar, der mit seinem Oscar-prämierten Drama „Das Meer in mir“ und dem raffinierten Thriller „The Others“ längst bewiesen hat, wie unglaublich authentisch und ergreifend er persönliche Schicksale auf die Leinwand bannen kann, schlägt ein hochspannendes Kapitel aus der Anfangszeit der abendländischen Kultur auf. Im Zentrum der fesselnden, wahren Geschichte aus frühchristlicher Epoche brilliert Rachel Weisz in der Rolle einer so unkonventionellen und faszinierenden weiblichen Heldin, wie man sie lange nicht mehr im Kino gesehen hat. Alexandria, im Jahr 391 n. Chr. An der neuplatonischen Schule lehrt die ebenso kluge wie schöne Philosophentochter Hypatia Mathematik und Astrologie. Bei ihren Schülern ist die selbstbewusste Wissenschaftlerin sehr beliebt, wird aber auch mit Argwohn beobachtet. Nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern auch weil sie die elementaren Fragen des Sonnensystems erforscht und äußerst moderne Thesen vertritt. Privat ist Hypatia hin- und hergerissen zwischen dem Sklaven Davus und ihrem noblen Schüler Orestes. Die Lage spitzt sich zu, als das aufkommende Christentum die Stadt in einen blutigen Glaubenskrieg stürzt und Hypatia zwischen die Fronten gerät…
Einführung und anschließende Diskussion mit Dr. Julia Lougovaya-Ast, Institut für Papyrologie, Universität Heidelberg.