Theodore verliebt sich in Samantha. Soweit nichts Ungewöhnliches – wäre Samantha nicht eine künstliche Intelligenz, die als Betriebssystem seinen Computer und sein Leben erobert. Was 2013 noch als Science-Fiction galt, wirkt heute erschreckend nah: Menschen, die intensive emotionale Beziehungen zu KI-Systemen aufbauen.
Der Film war so einflussreich, dass OpenAI, als sie kürzlich ein neues (erschreckend flirtbereites) Sprachmodell entwickelten, Johanssons Stimme aus HER verwenden wollten. Nach ihrer Ablehnung kreierten sie kurzerhand eine täuschend ähnliche KI-Stimme. Der resultierende Rechtsstreit zeigt: Die Fragen, die HER über unser Verhältnis zur Technologie aufwirft, sind aktueller denn je.
Regisseur Spike Jonze verzichtet in diesem wundervollen Liebesfilm auf düstere Zukunftsvisionen und kalte Techno-Ästhetik. In warmen Farben und with retrofuturistischem Design erzählt er von der Einsamkeit in der digitalen Moderne. Joaquin Phoenix brilliert in der Hauptrolle, der es mühelos gelingt, die Chemie mit einer bloßen Stimme (Scarlett Johansson) greifbar zu machen.
Eine Woche vor Weihnachten präsentieren wir diesen mehrfach Oscar-nominierten Film, der uns sanft, aber bestimmt damit konfrontiert, wie Technologie und Einsamkeit in unserer Zeit zusammenhängen und gleichzeitig einer der berührendsten Liebesfilme der letzten Jahre ist.
Vortrag: Max Hirsch
Sonderpreis 4€ für Studierende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.