Deutschland 1992 | Regie: Harald Bergmann | 84 min. | mit Jean-Marie Straub, Udo Samel, Otto Sander.
Der erste Teil der Trilogie ist der Versuch, sich dem Phänomen Hölderlin überhaupt zu nähern und filmische Mittel zu entwickeln, um diese Dichtung ins Kino zu übertragen. In Hölderlins trickanimierten Handschriften macht der Film die Bewegungen des dichterischen Entstehungs- und Denkprozesses sichtbar, denen er nachspürt und sie mit heutiger Realität in Bezug setzt. Zu fünf späten Fragmenten Hölderlins macht Harald Bergmann eine assoziative Reise, die durch die Orte führt, die dort genannt werden: Rom und der Vatikan, Frankfurt, der Gotthard, Avignon, bis zum Berg Athos. Dazu der donnernde Rhythmus der finster ekstatischen Trommelrituale von Calanda, dem Geburtsort Luis Buñuels. "Das untergehende Vaterland" - Titel eines Hölderlin-Textes über den dichterischen Vorgang - setzt sich auch gegen den Missbrauch und die Vereinnahmung der Hölderlinschen Dichtung zur Wehr, wie sie im Faschismus stattfand.
Premiere der neu restaurierten Fassung der "Hölderlin Trilogie". In Anwesenheit des Regisseurs Harald Bergmann. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "250 Jahre Hölderlin". Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Heidelberg.