Manchmal genügt eine Leiche in der eigenen Wohnung, um aus der bürgerlichen Gesellschaft auszubrechen und von nun an ein Leben in Freiheit und Abenteuer zu führen. Für einen romantischen jungen Mann heißt dies, er überlässt sich dem, was Jean Luc Godard mit ihm vor hat, nämlich ein Dasein zwischen Komödie und Tragödie mit einer Sprache voller Zitate und Anspielungen zu führen, also ein Poet zu sein. „Pierrot le fou“, deutscher Verleihtitel „Elf Uhr nachts“, markiert eine Schnittstelle in Godards Gesamtwerk zwischen eher Spielfilm und schon sehr Experimentalfilm. Vor lauter Verehrung haben wir den 75. Geburtstag des cineastischen Großmeisters und Schutzgeistes des unabhängigen Kinos winterverschlafen, aber wir möchten ihn jetzt dafür umso herzlicher Referenz erweisen.

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