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100 Jahre Pasolini
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß
© Filmgalerie451
Italien 1961 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 117 min. | mit Franco Citti, Silvana Corsini, Franca Pasut, Adriana Asti | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

"Meine Leidenschaft für das Kino ist eines der wichtigsten kulturellen Elemente in meiner Bildung und Biographie, im Grunde genommen denke ich schon mein ganzes Leben lang ans Kino." Im September 1960 war es dann soweit, mit einem kleinen Team dreht Pasolini "Accatone", seinen ersten Spielfilm. Er hat zunächst kaum technisches Verständnis, doch die Borgata, jene subproletarischen römischen Vorstadtviertel, für die es anderswo kein Äquivalent gibt, sind das Zentrum, aus dem er immer wieder sein künstlerisches Schaffen, sei es als Filmemacher, sei es als Schriftsteller, schöpft. Sie sind ihm eine gefährdete Gegenwelt zum Bürgertum und zur Konsumgesellschaft. Dort spielt auch "Accatone". Ein junger Mann ohne Arbeit und ohne Hoffnung schlägt sich durchs Leben. Er versucht sich als Zuhälter und wird zum Dieb, am Schluss verunglückt er, als er durch die Polizei verfolgt wird. "Accattone" ist in seinem Stil so schonungslos realistisch gehalten, wie es ihm gelingt, das gezeigte Reale zu überhöhen. Er gilt als einer der besten Filme Pasolinis.

Am 5. März mit einer Einführung von Dr. Cora Rok (Romanisches Seminar der Universität Heidelberg).

Sa., 5.3. - 18.30 UhrSo., 13.3. - 16.30 Uhr
Mamma Roma
Mamma Roma
Italien 1962 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 105 min. | Anna Magnani, Ettore Garofolo, Franco Citti u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Als ihr Zuhälter eine jüngere Frau heiratet, sieht die gealterte Prostituierte Mamma Roma endlich die Möglichkeit, unabhängig ein bürgerliches Leben zu führen. Aber die Schatten der Vergangenheit holen sie immer wieder ein und gefährden die Beziehung zu ihrem Sohn Ettore, den sie vom Land zu sich nach Rom holt, ein Junge allein und ohne jede Bildung. Denn dieser gerät unweigerlich auf die schiefe Bahn, sein Schicksal wird tragisch, die Mutter ist machtlos. „Mamma Roma“ lebt nicht nur von der schauspielerischen Kraft Anna Magnanis, sondern besticht durch seine raffinierte Dramaturgie und Bildsprache, die  den Zuschauer bewusst im Unklaren darüber lässt, was er gerade sieht. Dabei bewegt sich der Film permanent zwischen bewegendem Sozialdrama und dessen existentieller Überhöhung. Wohl einer der besten Pasolinis überhaupt.

Sa., 5.3. - 21.15 UhrSo., 13.3. - 19.00 Uhr
Comizi d'amore - Das Gastmahl der Liebe
Comizi d'amore - Das Gastmahl der Liebe
© Filmgalerie 451
Italien 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 92 min. | Dokumentarfilm | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

„Die Waschfrau kommt und hat die Blume in der Tasche“. So stellt sich etwa ein kleiner Junge aus Palermo vor, wie die Kinder auf die Welt kommen. Eine der originellsten und liebenswürdigsten Antworten, die Pasolini bekommt, als er 1963 für ein halbes Jahr durch ganz Italien fährt, und Männer und Frauen jeden Alters nach ihrer Einstellung zu Liebe und Sexualität befragt. Dabei zeigt sich etwa, wie seinerzeit in Süditalien die traditionellen Lebensformen und die Einstellungen, die sie hervorbringen, noch überwiegen, während Norditalien schon freizügiger darüber denkt. Offen bleibt dabei aber, ob die sich andeutende sexuelle Emanzipation unter den Bedingungen des Kapitalismus tatsächlich einen Fortschritt darstellt. Im Gespräch mit Intellektuellen wie Alberto Moravia diskutiert Pasolini am Ende darüber, was er gehört hat.

So., 6.3. - 18.00 UhrFr., 25.3. - 19.00 Uhr
Edipo Re - Bett der Gewalt
Edipo Re - Bett der Gewalt
© Filmgalerie 451
Italien 1967 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 100 min. | Franco Citti, Silvana Mangano, Alida Valli, Julian Beck | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Handlung der Tragödie verlegt Pasolini in eine archaische Wüstenlandschaft. Er verzichtet auf jedes direkte Zitat aus dem Text von Sophokles, sondern erzählt die Sage lediglich nach. Davon, wie Ödipus als Findelkind aufwächst, wie er, ohne es zu wissen, seinen Vater erschlägt, wie er König von Theben wird, weil er die Stadt von der Sphinx befreit, wie er seine eigene Mutter heiratet und wie er sein Verhängnis entdeckt. Kühn schlägt Pasolini dabei den Bogen von der Antike zur modernen Industriegesellschaft. Wohl kaum ist in der Filmgeschichte ein antiker Stoff faszinierender interpretiert worden.

Am 16. März mit einer Einführung von Dr. Franz Schneider.

So., 6.3. - 20.00 UhrMi., 16.3. - 19.00 Uhr
Il vangelo secondo Matteo - Das 1. Evangelium - Matthäus
Il vangelo secondo Matteo - Das 1. Evangelium - Matthäus
Italien, Frankreich 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 137 min. | Drama, Historie, Biografie | Enrique Irazoqui, Margherita Caruso, Susanna Pasolini u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 6.

Der bekennende Marxist Pasolini verfilmt das Leben Jesu nach dem Matthäus-Evangelium, in dem Christus sich als gesellschaftlicher Außenseiter und sozialrevolutionärer Messias präsentiert. Im Fokus auf die politische Botschaft gegen soziale Ungerechtigkeit wird der Einfluss des Neorealismus sichtbar, ebenso in der ausgesprochenen Schlichtheit des Films. Gedreht wurde er an der kargen Küste Siziliens, teilweise unter Einsatz von Laiendarstellern, mit einem Soundtrack von Bach bis Blues. So liefert der Atheist Pasolini einen bewussten Gegenentwurf zu den Bibelepen Hollywoods, der sogar von der Kirche bejubelt wurde.

Mo., 7.3. - 19.00 Uhr
Uccellacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
Uccellacci e uccellini - Große Vögel, kleine Vögel
© Filmgalerie 451
Italien 1966 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 88 min. | mit Totó, Ninetto Davoli, Femi Benussi, Umberto Bevilacqua,Renato Capogna, Alfredo Leggi | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Ein alter, etwas kauzig wirkender Mann und dessen jugendlich schwärmerischer Sohn wandern durch ein Italien der frühen 60er Jahre, das mit der Gewalt des Betons modern werden will. Sie sind beide zwei Unangepasste. Eines Tages treffen sie einen Raben, bekanntlich ein sehr kluger Vogel. Dieser Rabe jedoch kann nicht nur sprechen, mit ihm kann man sogar diskutieren: über die Bestimmung des Menschen, die Analogien zwischen Marx und Christus, dem Verhältnis von Natur und Geschichte. Anschließend spiegelt Pasolini diese Geschichte mit einer Episode aus dem Mittelalter zur Zeit der Gründung des Franziskanerordens. Zwei Wandermönche versuchen die Sprache der Vögel zu verstehen. "Grosse Vögel, kleine Vögel" gilt unter Pasolini-Liebhabern als einer seiner poetischsten Filme, so ästhetisch wie intelligent.

Am 9. März mit einer Einführung von Renate Karst-Matausch.

Mi., 9.3. - 19.00 UhrFr., 25.3. - 21.00 Uhr
Medea
Medea
Frankreich, Italien, Deutschland 1969 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 110 min. | Maria Callas, Massimo Girotti, Laurent Terzieff, Giuseppe Gentile u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.

Die Diva und der Dreispringer: Giuseppe Gentile gewann zunächst 1968 bei der Olympiade Bronze im Dreisprung, ehe es ihm Pasolini ermöglichte, als Jason der Medea Maria Callas entgegenzutreten, der weltberühmten Sopranistin, die PPPs „Teorema“ noch während der Vorführung verlassen hatte und einen „Verrückten“ schimpfte. Beide wurden dennoch zu Hauptfiguren in einem altgriechischen Mythos, den einst Euripides literarisch gestaltet hatte und den nun Pasolini primär als Konflikt zweier Kulturen inszenierte, der bekanntermaßen nur allzu blutig endete. Die verfilmte Tragödie fasziniert durch formale Eigenwilligkeit und kraftvollen Archaismus. Sie gilt unter den Pasolinis auch der Gage der Diva wegen als einer der teuersten. Ebenso opulent geriet seinerzeit die allenfalls höflich beklatschte Premierenfeier. Wir werden kräftiger applaudieren!

Sa., 12.3. - 20.00 Uhr
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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