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Cine Latino 2025
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Filme
Cine Latino 2025: Die Filme

Buenos días, bom dia, liebe Freundinnen und Freunde des lateinamerikanischen Kinos!

 

In der 21. Ausgabe des Festivals des lateinamerikanischen Films gibt es wieder viele Filmentdeckungen – und nicht zuletzt die Oscar-Auszeichnung von „Für immer hier – Ainda estou aqui“ beweist, wie lebendig und aufregend das Kino Lateinamerikas ist.

 

In den Filmvorführungen im Mannheimer Cinema Quadrat und im Heidelberger Karlstorkino können Sie sich auf ein vielfältiges Programm freuen. Und nicht nur das: Zu zwei Filmen begrüßen wir die Regisseure. Martin C. Wolfstein präsentiert seinen Dokumentarfilm „Die Reise des Bandoneón“, in dem er die Geschichte dieses Instrumentes nachvollzieht, das den Tango Argentino bestimmt. Markus Lenz stellt seinen Dokumentarfilm „Provisorium“ vor, für den er fünf Jahre lang zwei FARC-Rebellinnen begleitet auf ihrem Weg in das zivile kolumbianische Leben nach dem Friedensvertrag von 2016.

„Für immer hier – Ainda estou aqui“ blickt in die dunklen Zeiten der brasilianischen Militärdiktatur, während die blutige brasilianische Horrorkomödie „Ghoulbusters – Exterminadores do Além Contra a Loira do Banheiro“ ganz andere Saiten anschlägt und der chilenische Neowestern „Bitter Gold“ von einer Frau erzählt, die sich zwischen Gold, Gier und Gewalt bewähren muss.

„Clara Sola“ beschäftigt sich mit der Stellung der Frau in Costa Rica und „Das Land der verlorenen Kinder“ blickt auf die dramatische Lage in Venezuela.

“Simón de la montaña” ist ein Plädoyer für Offenheit und stellt unsere Wahrnehmung von Menschen, die wir oft als „anders“ qualifizieren, auf die Probe.

 

Der Dokumentarfilm „Die Vision der Claudia Andujar“ porträtiert die Fotografin und Aktivistin, die sich seit Jahrzehnten für die Indigenen im Amazonasgebiet einsetzt. Dieser Film läuft in Kooperation mit dem OFF//FOTO-Festival mit Einführung. Der mexikanische Klassiker „Schließe mich in deine Arme – Llevame en tus brazos“ mischt emotionales Melodram mit authentischem Sozialdrama.

Zu „Reinas – Die Königinnen“, einem autobiografischen Familiendrama, das zu Beginn der 1970er im politisch unruhigen Lima spielt, gibt es in Mannheim wieder kulinarisches Kino mit peruanischen Köstlichkeiten und Live-Musikbegleitung.

 

Cine Latino bietet das Beste des lateinamerikanischen Kinos, mit handverlesenen Filmen, die auf vielen internationalen Festivals ausgezeichnet wurden. Filme, die auf die politischen und sozialen Situationen ihrer Herkunftsländer blicken und vielfältig von mittel- und südamerikanischen Lebenswelten erzählen.

 

Wir freuen uns auf Sie!

 

Anselm Scherer und Sabine Fischer

Festivalleitung Cine Latino Heidelberg / Mannheim



Das Land der verlorenen Kinder - Country of Lost Children
Das Land der verlorenen Kinder - Country of Lost Children
© Dreamer Joint Venture Filmproduktion Trailer
Deutschland, Venezuela 2023 | Regie: Juan Camillo Cruz, Marc Wiese | 95 min. | Dokumentarfilm | Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

Venezuela versinkt im Chaos. Die Demokratie ist abgeschafft. Der Hunger hat die Menschen fest im Griff. Zwei alleinerziehende Frauen und ihre Kinder stehen im Mittelpunkt des Films. Carolina kämpft gegen den Hunger und organisiert eine Nachbarschaftshilfe. Zum Schutz ihrer Tochter Victoria schickt sie diese in der Nähe in ein Kinderheim der Ordensschwestern. Kiara und ihre Kinder versuchen sich mit allen Mitteln durchzubringen. Ihr Sohn Yorbenis (14) ist schon ein Verbrecher mit eigener Pistole. Rund sieben Millionen Menschen sind in den letzten Jahren aus dem Land migriert, fast eine Million Kinder sind von den Flüchtlingen zurückgelassen worden. 

Juan Camilo Cruz ist ein kolumbianisch-deutscher Dokumentarfilmemacher und Produzent. Seine Produktionsfirma Monoduo Films in Berlin ist spezialisiert auf Musikdokumentarfilme. DAS LAND DER VERLORENEN KINDER ist sein Debütfilm als Regisseur.

Marc Wiese ist ein deutscher Dokumentarfilmer, Fernsehjournalist und Regisseur. Für seine Arbeit wurde er unter anderem mit einem Grimme-Preis und dem CPH:DOX F:act Award ausgezeichnet.

Für Immer Hier - Ainda Estou Aqui
Für Immer Hier - Ainda Estou Aqui
© AlileOnawale / VideoFilms / DCM Trailer
Brasilien, Frankreich 2024 | Regie: Walter Salles | 136 min. | Fernanda Torres, Selton Mello, Fernanda Montenegro, Antonio Saboia, Valentina Herszage, Marjorie Estiano | port. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Rio de Janeiro, Anfang der 1970er Jahre: In Brasilien herrscht die Militärdiktatur. In einem Haus am Strand lebt die Familie Paiva: Vater Rubens, Mutter Eunice und ihre fünf Kinder.

Es herrschen Harmonie und Offenheit – bis eines Tages bewaffnete Regierungsbeamte Rubens Paiva, früherer Abgeordneter der Arbeiterpartei, abholen. Als Zeuge, wie es heißt. Tatsächlich wird er nie wieder zurückkehren, als einer der „Desaparecidos“: tausende Bürger wurden verhaftet, gefoltert, ermordet, ohne Spur. Ehefrau Eunice versucht herauszufinden, was mit Rubens geschehen ist…

Walter Salles’ neuer Film blickt direkt in eine dunkelsten Zeiten Brasiliens mit der erschütternden Geschichte einer Familie in Ungewissheit um das Schicksal des Vaters, und ist zugleich das ermutigende Porträt einer Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Der Film entstand nach dem autobiografischen Roman von Marcelo Rubens Paiva, Sohn der Familie, und wurde vielfach preisgekrönt – unter anderem im März mit dem Oscar als bester internationaler Film.

Der brasilianische Regisseur Walter Salles erhielt für CENTRAL STATION (1998) unter anderem den Goldenen Berlinale-Bären, FÜR IMMER HIER oscargekrönt. Auch sein übriges Filmwerk wie DIE REISE DES JUNGEN CHE oder ON THE ROAD wurden vielfach ausgezeichnet.

Simón de la montaña - Simon of the Mountain
Simón de la montaña - Simon of the Mountain
© Cine Global Trailer
Argentinien, Chile, Uruguay 2024 | Regie: Federico Luis | 96 min. | Lorenzo Ferro, Camila Hirane, Laura Nevole | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Simóns Verhältnis zu seiner Mutter ist schon länger schwierig. Wirklich zu Hause fühlt er sich nur bei Pehuén und den anderen an der Schule für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen. Dort hat er das Gefühl, er selbst sein zu dürfen, auch wenn er anders ist als alle anderen.

SIMON DE LA MONTANA ist ein beeindruckend gespieltes und oft überraschendes Drama, ausgezeichnet mit dem Preis der Kritikerwoche in Cannes und dem Cine Vision Preis auf dem Filmfest München.

Federico Luis wurde 1990 in Buenos Aires geboren. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität von Buenos Aires feierte sein Kurzfilm LA SIESTA seine internationale Premiere im Kurzfilmwettbewerb der Filmfestspielen von Cannes 2019.

Reinas - Reinas - Die Königinnen
Reinas - Reinas - Die Königinnen
© Diego Romero Suárez-Llanos / Alva Film, Inicia Films, Maretazo Cine Trailer
Schweiz, Peru, Spanien 2023 | Regie: Klaudia Reynicke | 104 min. | Abril Gjurinovic, Luana Vega, Gonzalo Molina, Jimena Lindo, SusiI Sánchez | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Mädchen Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen breitmachen, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrem Land, von Familie und Freund:innen und von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der, ein charmanter Luftibus, hat sich schon lange kaum mehr blicken lassen. Nun, als das Reisedatum näher rückt, versucht er, sich seinen Töchtern wieder anzunähern...

Die schweizerisch-peruanische Drehbuchautorin und Regisseurin Klaudia Reynicke ist zwischen Peru, der Schweiz und den USA aufgewachsen. Ihre Spielfilme IL NIDO (2016) und LOVE ME TENDER (2019) liefen beide in Locarno und weiteren renommierten Festivals, ihr dritter Film REINAS wurde in Sundance uraufgeführt, auf der Berlinale ausgezeichnet und für den Oscar nominiert.

Bitter Gold
Bitter Gold Trailer
Chile, Mexiko, Uruguay, Deutschland 2024 | Regie: Juan Olea | 83 min. | Katalina Sánchez, Francisco Melo, Michael Silva, Daniel Antivilo, Moisés Angulo | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Inmitten der endlosen Weite der Atacama-Wüste träumt die junge Carola von einem Leben am Meer. Doch der Alltag mit ihrem Vater Pacifico ist erbarmungslos: Gemeinsam betreiben sie eine illegale Mine und hüten ein gefährliches Geheimnis – eine Goldader, die sie heimlich in nächtlicher Arbeit abbauen.
Als einer der anderen Bergmänner die verborgene Fundstelle entdeckt, eskaliert die Situation in Gewalt. Pacifico wird schwer verletzt, und Carola muss seinen Platz übernehmen. Aber kann sie sich gegen die Feindseligkeit der Männerwelt und ihre eigenen Ängste behaupten?

Ein fesselnder Neo-Western, der in die unglaubliche Weite der Wüste und tief ins Innere der Erde führt, und die Frage stellt: Wie weit würdest du gehen, um deine Träume zu retten?

Juan Olea begann seine Karriere als Regisseur von Videoclips, Kurzfilmen und experimentellen Videos, die auf Filmfestivals in Chile gezeigt wurden. Im Jahr 2014 wurde sein Spielfilm THE LAMB beim Internationalen Filmfestival von Santiago für die beste Regie ausgezeichnet. BITTER GOLD ist sein zweiter Spielfilm.

Clara Sola
Clara Sola
© EZEF Trailer
Costa Rica, Schweden, Belgien, Deutschland, Frankreich, USA 2021 | Regie: Nathalie Álvarez Mesén | 104 min. | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 16.

CLARA SOLA schildert das Leben der Frau, die unter Skoliose, einer Wirbelsäulenverkrümmung leidet. Clara wird von ihrer Mutter unterdrückt und ausgebeutet. Denn sie soll übernatürliche Kräfte haben, seit sie in ihrer Kindheit von der Jungfrau Maria besucht worden ist. Mutter glaubt, dass Clara selbst eine Jungfrau bleiben muss, um diese Kräfte zu behalten und verbietet ihr deshalb drastisch jeden Gedanken an Sexualität. Der Kampf um Claras Freiheit kulminiert bei dem traditionellen Fest, bei dem Claras Nichte auf das Erwachsensein vorbereitet werden soll. 

Nathalie Álvarez Meséns Film ist magisch und realistisch, zärtlich und drastisch. Sie kennt die Kultur des Landes und hat gleichzeitig einen Blick auf die unerträgliche Stellung, die Frauen in dieser Kultur nach wie vor haben.

Die Regisseurin Nathalie Álvarez Mesén stammt aus Costa Rica, wo sie ihre Karriere im Theater begann, bevor sie in Stockholm/Schweden – ihrer heutigen Wahlheimat – zunächst eine Ausbildung als Schauspielerin machte. Anschließend absolvierte sie ein Graduierten-Studium an der Columbia University in New York in den Fächern Regie und Drehbuch. Ihre Kurzfilme erregten Aufmerksamkeit auf internationalen Festivals und so wurde sie zu verschiedenen Netzwerktreffen für junge Filmschaffende eingeladen, unter anderem beim Toronto Filmfestival und der Berlinale.

Die Reise des Bandoneón
Die Reise des Bandoneón
Deutschland 2023 | Regie: Martin C. Wolfstein | 91 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln.

Der Sozialwissenschaftler und Musiker Martin C. Wolfstein setzt nach jahrelanger ausgiebiger Recherche- und Forschungsarbeit einem fast vergessenen Musikinstrument ein Denkmal: Detailverliebt und facettenreich erzählt der Film über das Instrument des Tango Argentino, das Bandoneón. Was ist das für ein Instrument mit solch wechselhafter Geschichte, mit diesem einzigartigen, sinnlich-melancholischen Klang, der manchmal die menschliche Stimme nachahmt, der die Stimmung der Menschen auf poetische Weise wiedergeben kann? Die Reise beginnt in Deutschland mit Männern, die nach Erzen gruben – und bei denen das „Bergmannsklavier“ sehr beliebt war. Weltweit populär wurde das Harmonikainstrument freilich mit den argentinischen Bandoneonistas. Inzwischen erhielt das Bandoneón 2008 seinen Status als Attribut des immateriellen UNESCO Weltkulturerbes „Tango Argentino“ als stilbildendes Instrument an der Seite des Tanzes und der Musik.

Anschließend Gespräch mit Regisseur Martin C. Wolfstein

Martin C. Wolfstein studierte in Hannover und Madrid Spanisch sowie Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Lateinamerikaforschung und Musikethnologie. Er arbeitet künstlerisch im Bereich Fotografie.

Die Vision der Claudia Andujar - The Lady with the arrows
Die Vision der Claudia Andujar - The Lady with the arrows
© IMS - Instituto Moreira Salles Trailer
Deutschland, Schweiz 2024 | Regie: Heidi Specogna | 88 min. | Dokumentarfilm | port./frz. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Humanistin, Aktivistin und preisgekrönte Fotografin: Claudia Andujars Leben war von zahlreichen dramatischen Ereignissen geprägt. Von ihrer Flucht vor dem Holocaust bis zu ihrem Wirken in Brasilien, wo sie ihre Lebensaufgabe fand: den Schutz des Yanomami-Volkes im Amazonasgebiet. Die Deutsche Filmpreis-Trägerin Heidi Specogna entfaltet in ihrem Dokumentarfilm „Die Vision der Claudia Andujar“ ein facettenreiches Porträt der renommierten Künstlerin. Auf den Spuren ihrer politischen wie poetischen Fotografien begeben wir uns in das stark bedrohte Regenwaldgebiet – und entdecken Andujars Vermächtnis.

Die Dokumentarfilmerin Heidi Specogna erhielt für ihr filmisches Schaffen zahlreiche Preise, unter anderem den Schweizer Filmpreis für DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ (2006) sowie für CAHIER AFRICAIN (2016), für den sie auch mit dem Deutschen Filmpreis, mit dem Grimme-Preis und der Silbernen Taube in Leipzig ausgezeichnet wurde. 2019 wurde ihr der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste, Berlin, verliehen. Sie ist Professorin an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Provisorium
Provisorium Trailer
Deutschland 2023 | Regie: Markus Lenz | 95 min. | Dokumentarfilm | span. Original mit deutschen Untertiteln | FSK: 12.

Frieden ist schwer, wenn man nur Krieg kennt. Vicky und Yulieth kennen nichts als das FARC-Rebellenleben. Bis nach 50 Jahren Kampf in Kolumbien die Waffen ruhen, nach einem blutigen Bürgerkrieg zwischen der linken Guerillagruppe FARC, der kolumbianischen Regierung, rechten Paramilitärs und Drogenkartellen mit 220.000 Toten. 2016 beginnt ein Friedensprojekt mit Modellcharakter. Markus Lenz begleitet fünf Jahre lang Vicky und Yulieth auf ihrem Weg ins neue Leben, mit all ihrem Schmerz und ihren Traumata der Vergangenheit und den Schwierigkeiten der Eingliederung in die zivile Freiheit. PROVISORIUM geht in Kampfmontur durch dichten Dschungel bis in die labyrinthischen Barrios der überbesiedelten Metropolen und ist eine Reise ins Innere der FARC, eine Inventur des kolumbianischen Friedens, eine Auseinandersetzung mit dem komplexen kolumbianischen Konflikt – im Kern mit der Idee, die Hoffnung auf Frieden sichtbar zu machen.

Anschließend Gespräch mit Regisseur Markus Lenz

Markus Lenz arbeitet als Filmemacher und Tutor im Bereich Film- und Kunstvermittlung. Er studierte Kulturwissenschaften und Dokumentarfilmregie in Leipzig, Palermo, Köln und Bogotá. Seine dokumentarische Arbeit konzentriert sich auf Süditalien und Lateinamerika, besonders auf Kolumbien und Venezuela.

Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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