Foto: Lena Herzog
Werner Herzogs extreme Filme, gesehen aus leichtem Winkel
„Wer mit mir einen Film ansieht, muss rechts von mir sitzen, sonst wäre das gemeinsame Schauen auf eine Leinwand eine Tortur. Am besten sehe ich, wenn ich leicht nach links von der Mittelachse versetzt auf eine Leinwand schaue, also mit einem leichten Winkel nach rechts“. Das Wort zur Platzwahl, verraten von Werner Herzog, nachzulesen in seinen unlängst erschienenen Erinnerungen. Wenn er zu uns käme, ließe sich das problemlos organisieren, aber einer, der 80 Jahre alt wird, hat noch besseres zu tun.
Lange besprochen, präsentieren wir vom Karlstorkino nun eine Retrospektive seines Werkes. Schwerpunkte dabei bilden Werner Herzogs Zusammenarbeit mit Bruno S. sowie mit Klaus Kinski, aber auch einige seiner Dokumentarfilme fehlen nicht. Besonders freuen wir uns auf unsere Gäste Annette und Klaus Scheurich, die bei THE WHITE DIAMOND dabei waren. Zur Eröffnung jedoch zeigen wir erneut FITZCARRALDO. Sicherlich ein Opus magnum unter den Filmen Werner Herzogs, „wuchtiges Kino, das an die Grenzen geht“ wie in einer Kritik zu lesen war.
Damit ist auch allgemein das Kino Werner Herzogs ganz gut als Kino der Extreme charakterisiert, bisweilen schon pathetisch, bisweilen aber auch karg und spröde. Bei einigen sind die Anekdoten, aber auch tragischen Geschichten über die Dreharbeiten mindestens genauso einprägsam wie die Filme dann selbst. Manche davon erscheinen einem hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit schier unmöglich. Da aber sehr vieles ihm vielleicht auch darum gelang, wollten wir mit unserer Retro auch etwas wagen.
Wagen Sie zu kommen, aber natürlich ist ein Platz leicht links leider schon besetzt.
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