Frankreich, Italien, Deutschland 1969 | Regie: Pier Paolo Pasolini | 110 min. | Maria Callas, Massimo Girotti, Laurent Terzieff, Giuseppe Gentile u.a. | ital. Original mit deutschen Untertiteln.
Die Diva und der Dreispringer: Giuseppe Gentile gewann zunächst 1968 bei der Olympiade Bronze im Dreisprung, ehe es ihm Pasolini ermöglichte, als Jason der Medea Maria Callas entgegenzutreten, der weltberühmten Sopranistin, die PPPs „Teorema“ noch während der Vorführung verlassen hatte und einen „Verrückten“ schimpfte. Beide wurden dennoch zu Hauptfiguren in einem altgriechischen Mythos, den einst Euripides literarisch gestaltet hatte und den nun Pasolini primär als Konflikt zweier Kulturen inszenierte, der bekanntermaßen nur allzu blutig endete. Die verfilmte Tragödie fasziniert durch formale Eigenwilligkeit und kraftvollen Archaismus. Sie gilt unter den Pasolinis auch der Gage der Diva wegen als einer der teuersten. Ebenso opulent geriet seinerzeit die allenfalls höflich beklatschte Premierenfeier. Wir werden kräftiger applaudieren!