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18. Filmtage des Mittelmeers
Vorwort
Terminübersicht
Filme
18. Filmtage des Mittelmeers: Die Filme

 "Der kulturelle Unterschied", sagte der amtierende französische Kulturminister Jean-Jacques Aillagon vergangenes Jahr bei der Eröffnung des Filmfestivals in Montpellier "ist ein Grundrecht, das den Respekt für die Kreativität und die Besonderheiten sowie die Originalität eines Landes oder einer Region garantiert." In diesem Sinne bedeutet die Entscheidung, Filme aus dem Mittelmeer zu zeigen, zweierlei: Zum einen möchten wir das kinematographische Interesse für eine Region wecken, die seit langem für ihre ausgezeichneten - ästhetisch wie auch inhaltlich jedoch völlig unterschiedlichen - Filme bekannt ist, in unseren Kinos aber - sieht man einmal vom französischen oder italienischen Kino ab - viel zu kurz kommen. Zum anderen ist es unser Anliegen, tiefergehende, nicht alltägliche Einblicke zu vermitteln in einen heterogenen Raum, dessen Länder und Regionen trotz aller politischer, sozialer und kultureller Unterschiede eine gemeinsame Geschichte und Traditionen haben und eben nicht nur geographisch miteinander verbunden sind.



Die Filme erzählen über Liebe und Politik, Einwanderungsproblemen und Alltagsdramen. Dadurch bilden sie Geschichte und Entwicklung eines Gebietes ab, das sich - wie sein Meer ständig bewegt und immer wieder für Innovationen des modernen Kinos außerhalb des Mainstream sorgt.



Zum 18. Geburtstag passend - endlich volljährig - , zeigen wir Ihnen 18 Filme aus fast allen mediterranen Länder, alle selbstverständlich in Original Fassung und beinahe ausnahmslos zum ersten Mal in Heidelberg zu sehen.



Wir heißen Sie herzlich willkommen im gut geheizten Karlstorkino. Entdecken Sie gemeinsam mit uns im frostigen Januar die Wärme des Mittelmeers. Wir wünschen Ihnen interessante Kinoerfahrungen.



Algérie, guerre sans image - je sais que tu sais - Algerien, Krieg ohne Bilder - Ich weiß, dass du weißt
Algérie, guerre sans image - je sais que tu sais - Algerien, Krieg ohne Bilder - Ich weiß, dass du weißt
Schweiz/Frankreich/Algerien 2002 | Regie: Mohammed Soudani | 90 min.
Algerien, Land im Ausnahmezustand, zerrissen von einem namenlosen Krieg. Nach dreißig Jahren Abwesenheit kehrt der algerisch-schweizerische Regisseur Mohammed Soudani in seine Heimat zurück, begleitet vom Fotografen Michael von Graffenried. Mit dem Fotoalbum in der Hand konfrontieren Soudani und von Graffenried die abgebildeten Personen mit ihrer Vergangenheit. Diese erinnern sich an dramatische Augenblicke, an persönliche Schicksalsschläge, an die Grausamkeit der Täter. Und sie erzählen von ihren Ängsten und Hoffnungen, von ihrem Leben zwischen Vergangenheit und Zukunft im Algerien der Gegenwart?

Mohammed Soudani (geboren in El-Asnam 1949) lebt seit 1972 in der Schweiz. Er studierte in Paris und in den USA. Arbeitete seit 1987 an mehrere Werbespots und ist als Regisseur und Aufnahmeleiter für TSR und für mehrere Unternehmer tätig. 1997 erhielt er für seinen Film u.a. "Waalo Fendo - oú la terre gèle" ("Waalo Fendo - Wo die Erde gefriert") den schweizer Filmpreis.
Fr., 16.1. - 16.00 UhrSo., 25.1. - 16.00 Uhr
Los lunes al sol - Montags zur Sonne
Los lunes al sol - Montags zur Sonne
Spanien/Frankreich/Italien 2002 | Regie: Fernando León de Aranda | 115 min. | mit Javier Bardem, Luis Tosar, José Angel Egido, Nieve de Medina.
Jeden Montag nehmen Santa und seine Freunde, drei ehemalige Arbeitskollegen, die Fähre in die Stadt. Seit ihre Jobs am Schiffsbau gestrichen wurden, sind sie arbeitslos. Da ist Lino, der glaubt, zu alt zu sein für einen neuen Job. Da ist José, der sich damit abfinden kann, dass seine Frau Ana nun für den Unterhalt alleine aufkommt. Und da ist Santa mit der großen Klappe und dem ebenso großem Herz. Er hat einen Prozess wegen einer kaputten Straßenlampe, die bei einer Demo zu Bruch ging, am Hals und träumt von Australien...

Fernando Leon de Aranda wurde in Madrid 1968 geboren. Seine ersten Filmen, "Sirenas" (1994) und "Familia" (1996), wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit "Barrio" (1998) gewann er den Goya Preis 1999 für den besten Regisseur und die beste Inszenierung sowie die «Concha de plata» für den besten Regisseur in San Sebastian. Für "Los lunes al sol" erhielt er 2002 in San Sebastian zahlreiche Auszeichnungen, darunter die «Concha de oro» für den besten Film sowie den Preis der "Fipresci".
Fr., 16.1. - 19.30 UhrSa., 17.1. - 22.00 Uhr
Pame gia ena ouzo? - Trinken wir einen Ouzo?
Pame gia ena ouzo? - Trinken wir einen Ouzo?
Griechenland 2002 | Regie: Kleoni Flessa | 85 min. | mit Despina Kourti, Theodora Tzimou, Dimitra Pantelaki, Theodore Bogiatzis.
Sofia, Eléni, Petros und Alexandros sind vier junge Menschen, Wohnungsnachbarn in einem Mietshaus, die bei einem Ouzo über das Leben und ihre Probleme philosophieren. Sofia, sensibel und noch unerfahren, sucht den für sie richtigen Weg ins Leben. Eléni will Mutterschaft und Beruf vereinbaren und macht genau dieselben Fehler, die sie immer ihrer Mutter vorgeworfen hat. Alexandros ist ein Heranwachsender, der die ersten Erfahrungen mit der Liebe macht, während Petros längst vergangenen Freund- und Liebschaften hinterherläuft.

Kleoni Flessa wurde in Kalamata geboren. Sie studierte Photographie und Kinogeschichte in Florenz sowie Regie in Athen. Sie schuf zwei Kurzfilme, arbeitete zwischen 1982 und 1986 für das Fernsehen und drehte zwischen 1987 und 2001 ungefähr 30 Dokumentarfilme. "Pame gia ena ouzo?" ist ihr erster Spielfilm.
Fr., 16.1. - 22.00 UhrSa., 17.1. - 18.00 UhrMo., 26.1. - 22.00 Uhr
Bell´amico - Ein solch guter Freund
Bell´amico - Ein solch guter Freund
Italien 2003 | Regie: Luca D´Ascanio | 82 min. | mit Luca D´Ascanio, Mariano Bartolomeu, Rosalinda Velentano.
Mariano Bartolomeu, ein Regisseur aus Angola, wohnt vorübergehend bei dem jungen Drehbuchautor Nicola. Tage und Wochen vergehen, aber er geht nicht mehr weg. Im Gegenteil, er mischt sich in das Leben Nicolas ein und nimmt sein Leben auf Video auf. Aus kleinen Missverständnissen entstehen Konflikte, die eine plötzliche Wendung nehmen. Luca D'Ascanio stellt die Schwierigkeiten des Zusammenlebens zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen, aber auch die Tiefen zweier extremer Charaktere dar.

Die Karriere Luca D'Ascanios beginnt Anfang der 80er Jahre. Er arbeitet als Drehbruchautor in vielen Filmen von Enrico Caria, Pino Quartullo und Massimo Guglielmi. 1993 dreht er die Episode "Ciao amore" des Films "80 metriquadri", der auf dem Festival von Venedig präsentiert wurde. "Bell'amico" ist sein erster Spielfilm
Fr., 16.1. - 24.00 UhrSo., 18.1. - 22.00 UhrMo., 19.1. - 20.00 Uhr
La veritá, vi prego, sull'amore - Die Wahrheit, bitte, über die Liebe
Italien 2002 | Regie: Francesco Apolloni | 90 min. | mit Elda Alvigini, Francesco Apolloni, Pierfrancesco Favino, Beatrice Fazi, Yari Gugliucci.
Monica liebt Lorenzo, Lorenzo liebt Olga, Olga liebt Luca - Die Hauptfiguren sind alle um die 30, sind kleine Unternehmer, Kellner, Arbeitslose, die sich im Laufe des Tages immer wieder treffen und mit dem Thema Liebe konfrontiert werden. "La veritá, vi prego, sull'amore" ist eine lustige Geschichte, ein außergewöhnlicher Film mit 12 Hauptdarstellern, die sich mit dem Alltagsleben auseinandersetzen müssen, um letztendlich ihren eigenen Weg zur Liebe zu finden. "La verità, vi prego sull'amore" ist die Verfilmung der gleichnamigen Komödie für das Theater, die Apolloni vor ein paar Jahren schrieb und die den Preis Fondi La Pastora gewann.

Francesco Apolloni (geboren 1970) lebt in Rom, ist Regisseur, Schauspieler und schreibt Drehbücher für Kino und Theater. Sein erster Kurzfilm gewann 1998 zwei goldene ?Sacher? auf dem Festival von Nanni Moretti. Sein letzter Film ?Fate come noi? - ?Groß und Stark? (2002) lief auf dem diesjährigen Filmfestival Mannheim-Heidelberg.
Sa., 17.1. - 14.00 UhrSa., 17.1. - 24.00 UhrSo., 18.1. - 16.00 Uhr
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Rana's Wedding - Ranas Hochzeit
Palästina/ Niederlande 2002 | Regie: Hany Abu-Assad | 90 min. | mit Clara Khoury, Khalifa Natour, Ismael Dabbag.
Rana hat nur zehn Stunden, um ihren zukünftigen Ehemann Khalil im Chaos des besetzten Jerusalem zu finden. Zehn Stunden, um ihre Hochzeit vorzubereiten und ihren Vater davon zu überzeugen, dass Khalil, den sie liebt, der richtige Mann für sie ist. Ihr Vater hat andere Pläne, sie soll mit ihm nach Ägypten gehen und einen Mann von einer vorbereiteten Liste auswählen. Rana muss sich also nicht nur über die eigenen Zweifel und Ängste hinwegsetzen, auch die äußeren Umstände türmen sich zu scheinbar unüberwindlichen Hindernissen und absurden Abenteuern auf?.

1994 gründet er seine eigene Produktionsfirma und produziert mehrere Dokumentarfilme über die Einwanderung für die BBC und für Channel 4. 1992 fängt er an Kurzfilme zu drehen ("Paper house" und "The13th"). Sein erster Spielfilm von 1998, "The Fourteen Chick", eröffnet das Filmfestival der Niederlande. Er dreht den Dokumentarfilm Nazareth 2000 und schreibt die Drehbücher von "In Between two days" und "Rana's Wedding".
Sa., 17.1. - 16.00 UhrSo., 18.1. - 14.00 Uhr
Kedma
Israel 2002 | Regie: Amos Gitai | 100 min. | mit Andrei Kashkar, Yelena Yaralova, Moni Moshonov.
Kedma erzählt die selbst in Israel bislang wenig beachtete Geschichte des Kampfes um die Straße nach Jerusalem während der Vertreibung der Palästinenser und in der Gründungsphase des Staates Israel in den Jahren 1947-48. Die Teilnehmer dieses als Untergrund-Kampfes begonnenen offenen Bürgerkriegs kamen meistens als Holocaust-Flüchtlinge aus Europa und sollten nun einen nicht existierenden Staat erkämpfen mit nichts weiter, als ihrem nackten Leben und einer Waffe in der Hand. Viele starben, ohne dass überhaupt ihr Name bekannt wurde.

Amos Gitai (geboren 1950) begann seine Karriere in den 80er Jahren mit einer Dokumentation über den Libanon-Krieg. Heute ist er einer der produktivsten und renommiertesten Regisseuren in Israel. Nach Kippur und Eden, die wir in unserem Festival zeigten, versucht er mit Kedma den aktuellen Konflikt zu erklären, indem er die Wurzeln analysiert, die zur heutigen Situation geführt haben.
Sa., 17.1. - 20.00 UhrMo., 19.1. - 22.00 UhrMi., 21.1. - 18.00 Uhr
L'ora di religione - Das Lächeln meiner Mutter
Italien 2002 | Regie: Marco Bellocchio | 102 min. | mit Sergio Castellitto, Tony Bertorelli, Jacqueline Lustig, Gigio Alberti, Piera degli Espositi, Maurizio Donadoni.
Ernesto ist ein bekannter Maler, er lebt getrennt von seiner Frau Irene und ist Vater des kleinen Leonardo, den er sehr liebt. Eines Tages erfährt er, dass die Kirche seine Mutter selig sprechen will. Verblüfft, nichts davon gewusst zu haben, befindet er sich nun in Kontrast zu seiner eigenen Einstellung als Künstler und Atheist. Die Erinnerung an die Mutter (an ihr Lächeln) setzt ein Prozess in Gang, durch den die Vergangenheit verarbeitet und die Gegenwart verändert wird.

Marco Bellocchio wurde 1939 in Piacenza geboren. Sein erster Film aus dem Jahre 1965, "I pugni in tasca", wird in Venedig präsentiert. In den 70er Jahren lebt er sein linkes politisches Engagement in Filmen wie "La Cina é vicina" aus. "La Balia" (1999), bei unseren Filmtagen 2000 zu sehen, gewann er den "David" in Donatello und mehrere andere Auszeichnungen.
So., 18.1. - 11.00 UhrFr., 23.1. - 20.00 UhrSa., 24.1. - 22.00 Uhr
Yazgi - Schicksal
Türkei 2001 | Regie: Zeki Demirkubuz | 115 min. | mit Serdar Orcin, Zeynep Tokus, Engin Gunaydin, Demir Karahan.
Musa, der als Buchhalter bei der Zollbehörde arbeitet, glaubt an die Lehre und Absurdität des Lebens. Als passiver Zuschauer betrachtet er sein Leben mit Gleichgültigkeit und weigert sich, dieses aktiv zu bestimmen. Sogar der Tod seiner Mutter nimmt ihn nicht besonders mit. Obwohl er sie liebt, gesteht er, dass ihr Tod ihn glücklich macht. Durch seine passive Einstellung verwickelt ihn sein Schicksal in ein Verbrechen aus Leidenschaft, welches von Leuten geplant wurde, die, anders als Musa, eigentlich ihr Schicksal kontrollieren möchten.

Demirkubuz wurde 1964 in Isparta geboren. Er dreht seine Filme ohne Unterstutzung und ist einer der Pioniere des türkischen Independent-Kinos. Seine Filme("C Blok", 1994; "Die Unschuld", 1997; "Die dritte Seite", 1999; "Das Geständnis", 2001) wurden auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt und gewannen mehrere Auszeichnungen.
So., 18.1. - 18.00 UhrDi., 20.1. - 22.00 Uhr
Marie-Jo et ses deux amants - Marie-Jo und ihre zwei Liebhaber
Frankreich 2002 | Regie: Robert Guédiguian | 124 min. | mit Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gerard Meylan, Julie-Marie Parmentier.
Marie-Jo liebt zwei Männer: ihren Ehemann Daniel, mit dem sie eine kleine Tochter hat und ihren Liebhaber Marco. Dass unter diesen Umständen die heile Fassade der Familie nicht aufrecht zu halten ist und die Idylle langsam in die Tragödie abgleitet, davon handelt der neue Film von Robert Guédiguian. Mit seiner Version einer Dreiecksgeschichte und ihrer Auswirkungen auf die Protagonisten setzt der Regisseur seine Chronik der Menschen im Midi, der Umgebung von Marseille, fort, indem er die christlichen und archaischen Mythen, die unserem gesellschaftlichen Code zugrunde liegen, einer radikal-utopischen Kritik unterzieht.

Geboren in Marseille 1953, dreht Robert Guédiguian seine Filme immer mit den gleichen Schauspielern, dem gleichen Team und in dem gleichen Viertel mit dem Ziel, die Wirklichkeit in ihrer Unmittelbarkeit darzustelen. Seine Vorbilder sind Bertold Brecht und Pier Paolo Pasolini.
So., 18.1. - 20.00 UhrDi., 20.1. - 18.00 UhrMi., 21.1. - 22.00 Uhr
Sjaj u ocima - Liebende Blicke
Sjaj u ocima - Liebende Blicke
Serbien-Montenegro / Großbritannien 2002 | Regie: Srdjan Karanovic | 97 min. | mit Senad Alihodzic, Ivana Bolanca, Jelena Dokic.
Eine Liebesgeschichte über die ethnischen Gräben des Balkankonflikts hinweg. Labud ist vom Bürgerkrieg aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen worden und trifft die hübsche Romana. Dass sie - wie einst Romeo und Julia - zwei verfeindeten Familien angehören, tut ihrer Liebe zunächst keinen Abbruch, bringt jedoch Hindernisse und Schwierigkeiten mit sich, die sie erst überwinden müssen. Die Gespenster der Vergangenheit kehren mal in surrealistischen, mal in komödiantischen Bildern und Ereignissen wieder, bevor sie vor der siegreichen Liebe verblassen. Ein surrealistisches Poem über die Völker des Balkans mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Srdjan Karanovic (geboren 1945 in Belgrad) studierte an der FAMU in Prag. Er arbeitete für das Fernsehen und drehte über 70 Dokumentarfilme. Seine ersten beiden Spielfilme ("Gesellschaftsspiel", "Der Duft von wilden Blumen") wurden in Cannes präsentiert. Er unterrichtet an der Columbia University in New York.
Mo., 19.1. - 18.00 UhrMi., 21.1. - 20.00 UhrDo., 22.1. - 16.00 Uhr
Raja l´Africaine - Raja, die Afrikanerin
Marokko/Frankreich 2002 | Regie: Jacques Doillon | 112 min. | mit Pascal Greggory, Najat Benssallem, Ilham Abdelwahad.
Die junge Prostituierte Raja und der ältere Franzose Frédéric, der sie als Haushälterin anstellt, verlieben sich ineinander. Sie können sich kaum verständigen, weil jeder von der Sprache des anderen nur einzelne Worte kennt. Die Liebe scheitert. Aber nicht so sehr an diesem Sprachproblem, sondern daran, dass ihre Umgebung und irgendwann auch sie selbst in erster Linie die geschäftlichen Aspekte dieser Verbindung sehen?

Jacques Doillon wird 1944 in Paris geboren. Seine ersten Schritten zum Film machte er als Regieassistent bei Robbe-Grillet und Eddie Matalon. Er wird der Schule der "Nouveau naturel" zugerechnet, die alltäglichen Geschichten oft mit Laiendarsteller erzählt. Fast immer schreibt er das Drehbuch zu seinen Filmen selbst.

Di., 20.1. - 20.00 UhrFr., 23.1. - 18.00 UhrSa., 24.1. - 16.00 Uhr
August - a moment before the Eruption - August- Ein Augenblick vor dem Ausbruch
Israel/Frankreich 2002 | Regie: Avi Mograbi | 72 min. | mit Avi Mograbi, Adi Ezroni, Meital Dohan, Tchelet Semel.
"August" ist halb Dokumentar-, halb Spielfilm und beschreibt einen Monat im Leben des Regisseurs und seiner Frau. Der Monat August ist für ihn Metapher für alles Verabscheuungswürdige in Israel, für seine Frau hingegen repräsentiert dieser Monat den Optimismus. Er verliert die Kontrolle über das, was seine Kamera aufnimmt und ist nicht in der Lage, die geplanten Szenen fertig zu stellen. Zur gleichen Zeit wird seine Frau von einem Produzenten festgehalten, für den er einen Film über das Massaker in der Höhle von Machpela bei Hebron drehen sollte. Alle drei Charaktere - der Regisseur, seine Frau und der Produzent - werden von einer Person gespielt: Avi Mograbi.

Mit "August" gelingt Avi Mograbi, geboren 1956 in Israel, ein Porträt des Landes, das nicht das Politische, sondern das Menschliche eines Landes darstellt, in dem jeder Mensch einen Feind hat, ein Porträt des kontinuierlichen Ärgers, Bitterkeit und Verdächtigungen, denen man dort ständig ausgesetzt ist.
Do., 22.1. - 18.00 UhrSa., 24.1. - 24.00 UhrSo., 25.1. - 14.00 Uhr
Le soleil assassiné - Die ermordete Sonne
Le soleil assassiné - Die ermordete Sonne
Frankreich 2002 | Regie: Abdelkrim Bahloul | 83 min. | mit Charles Berling, Mehdi Dehbi, Ouassini Embarek.
Der Dichter und Journalist Jean Sénac, ein Franzose, der sich nach der Unabhängigkeit 1962 entschieden hat, in Algerien zu bleiben, wird von der Geheimpolizei des neuen Staates überwacht. Seine Radiosendungen sind bei den jungen HörerInnen beliebt. Als ein Theaterstück von zwei jungen Autoren auf einem nationalen Festival zunächst prämiert wird, der Preis aber dann unter dem Vorwand, das Stück sei auf Französisch aufgeführt worden, aberkannt wird, solidarisiert er sich mit den jungen Autoren im Kampf um ihre Anerkennung. Sie werden seine Freunde und unterstützen wiederum ihn in seinem Einsatz um Meinungsfreiheit und um eine eigenständige algerische Kultur. Sénac wird in einer Nacht im August 1973 erschossen, einer der beiden wird beschuldigt, der Täter zu sein.

Geboren 1950 in Rebahia (Algerien). Nach seinem Studium an der IDHEC von 1972 bis 1975, arbeitet er erst als Kameramann und dann alsRegieassistent. Er dreht zwei Kurzfilme ("La cellule", 1975; "La cible", 1978) und danach vier Spielfilme ("Le thé à la menthe", 1984; "Un vampire au paradis", 1991; "Les Soeurs de Hamlet", 1996; "La nuit du destin", 1997).

Do., 22.1. - 20.00 UhrFr., 23.1. - 22.00 UhrSa., 24.1. - 18.00 Uhr
Vai e vem - Er kommt und geht
Portugal/Frankreich 2003 | Regie: Joao César Monteiro | 179 min. | mit Joao César Monteiro, Rita Pereira Marques, Joaquina Chcau, Manuela de Freitas.
Joao Vuvu lebt als alleinstehender Witwer in einem alten Haus in Lissabon. Sein Sohn ist im Gefängnis wegen einem bewaffneten Raubüberfall. Als er entlassen wird, bringt er das Leben seines Vaters aus dem Gleichgewicht, was für beide fatale Folgen hat.

Monteiro wurde 1939 in Figueira da Foz geboren. Er begann seine Karriere 1975 und erreicht schnell den Ruf als experimenteller, schizophrener Künstler. Heutzutage ist er als einer der großen Namen des portugiesischen Kinos zu bezeichnen. Er starb am 03.02.2003 in Lissabon, sein Werk wurde in Cannes außerhalb des Wettbewerbers präsentiert.
Do., 22.1. - 22.00 UhrSo., 25.1. - 11.00 Uhr
Occident - Westen
Rumänien 2002 | Regie: Christian Mungiu | 100 min. | mit Anca Androne, oca Bloos, Alexandru Papadopol, Tania Popa.
Das Leben hat nicht viel anzubieten in Rumänien, die meisten möchten nur das Land verlassen. Auf der Suche nach Inspiration besuchen Luci und seine Freundin Sorina besuchen das Grab von Sorinas Vater, als sich Luci an einer Flasche Luci. Der Franzose Jérome bringt sie ins Krankenhaus. Für Sorina wird er die einzige Hoffnung einer Verbesserung ihres Lebens. Während Luci versucht, sie wieder für sich zu gewinnen, lernt er Mihaela kennen.

Cristian Mungiu ist 1968 in Iasi geboren. Zwischen 1994 und 1998 arbeitete bei über 15 Spielfilme. Als freier Journalist veröffentlicht er Kurzgeschichte. Er drehte mehrere Kurzfilme und schrieb das Drehbuch für "Tina and her Mother" und "For City Ends". "Occident" ist sein erster Spielfilm.
Fr., 23.1. - 16.00 UhrSo., 25.1. - 18.00 Uhr
Volveras - Du wirst zurückkommen
Spanien 2002 | Regie: Antonio Chavarrías Ocaña | 100 min. | mit Tristán Ulloa Unax Ugalde, Elizabeth Cervantes.
Ignacio und Carlos sind Brüder, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen haben. Durch Zufall kreuzen sich eines Abends ihre Lebenswege. Carlos steckt in Schwierigkeiten: Er hat beim Spiel eine große Summe Geld verloren und seine Freundin hat ihn gerade aus der Wohnung geworfen. Ignacio will ihm helfen, aber es bleibt nur wenig Zeit, denn in fünf Tagen geht sein Flug nach Los Angeles, wo er Architektur studieren wird. Fünf Tage, in denen die beiden ihre familiäre Beziehung auf die Probe stellen und erneuern können. Für Ignacio mehr als eine Bewährungsprobe, denn die Welt seines Bruders ist voller Gefahren und unerwarteter Bedrohungen, denen Ignacio sich stellen muss.

Antonio Chavarrías Ocaña, geboren in Barcelona 1956, drehte verschiedene Kurzfilme wie "La cena" (1975) und "Paisaje sin árbol" (1978) und mehrere Spielfilme: "Manila" (1991), "El hundimiento del Titanic" (1992), "Susanna" (1995). 1996 drehte er mit "Un caso para dos" und "Cróniques de la veritat oculta" auch zwei erfolgreiche Fernsehfilme.
Fr., 23.1. - 24.00 UhrSa., 24.1. - 20.00 UhrSo., 25.1. - 22.00 Uhr
Uzak - Weit weg
Uzak - Weit weg
Türkei 2002 | Regie: Nuri Bilge Ceylan | 110 min. | mit Muzaffer Özdemir, Mehmet Emin Toprak, Zuhal Gencer Erkaya.
Ein freier Fotograf in Istanbul sieht sich mit den Trümmern seiner Existenz konfrontiert. Die zunehmende Entfremdung von seiner ehemaligen Freundin, die ihn verlassen hat, der Besuch eines jungen Vetters aus seinem Dorf, der nach Istanbul kommt, um Arbeit zu suchen und das Scheitern eines lange geplanten Filmprojektes treiben ihn in eine Stimmung der Trauer und Isolation, die von Bildern der in Eis und Schnee erstarrten Stadt adäquat wiedergegeben wird.

Ceylan wurde in Istanbul 1959 geboren. Seinen ersten Spielfilm Kasaba drehte er 1998; sein zweiter Film "Bedrängnis im Mai " (1999) lief in den deutschen Kinos. "Uzak " gewann in Cannes den Darstellungspreis für die beiden Hauptfiguren und in Montpellier den Preis als bester Film.
Sa., 24.1. - 14.00 UhrSo., 25.1. - 20.00 Uhr
Achtung: Für die Filmtage des Mittelmeers findet ein Kartenvorverkauf an der Kinokasse statt. Kartenreservierungen für die Filmtage sind nicht möglich.
Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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