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Original Versions with German/English Subtitles //
Filme in Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln



Did you know that we try to show all films in their original language with German subtitles (OmdtU)? In rare cases with English subtitles (OmeU). German movies will be shown without subtitles. Please click on a language button below to filter the upcoming movies according to your preferred language.

Soweit möglich zeigen wir alle Filme in ihrer Originalsprache mit deutschen Untertiteln (OmdtU). In seltenen Fällen auch mit englischen Untertiteln (OmeU).

Deutsch/German8Englisch/English12Spanisch/Español2Französisch/Français7Hebräisch/עברית1Litauisch/Lietuvių kalba1Mazedonisch/македонски јазик 1Norwegisch/Norsk1Polnisch/Polski3Portugiesisch/Português1Romani1Russisch/русский1Lakota/Lakhótiyapi1Albanisch/Shqip1Swahili/Kiswahili1Türkisch/Türkçe1Vietnamesisch/Tiếng Việt1Jiddisch/יידיש1

  1. USA, Großbritannien, Polen 2023
    Regie: Jonathan Glazer
    Christian Friedel, Sandra Hüller
    Länge: 105 min. | FSK: ab 12 J.
    Dt. Originalfassung

    Als freie Adaption eines Romans von Martin Amis zeigt uns Jonathan Glazer („Sexy Beast“, „Under the Skin“) Hedwig Höß, Mutter von fünf Kindern, Ehefrau von Rudolf Höß, dem Lagerkommandanten von Auschwitz. Direkt neben dem Konzentrationslager bewohnen sie ein geräumiges Haus mit Paradiesgarten, ruhig und idyllisch, nur jenseits der Mauer Schüsse und Schreie bisweilen. Als ihr Mann versetzt werden soll, weigert Hedwig Höß sich, ihr Domizil zu verlassen. Jonathan Glazer betonte oft, dass er seinen Film darum drehte, da ihn besonders interessiert hat, wie Zuschauer völlig unbeteiligt Gräueltaten beobachten können. So wurde THE ZONE OF INTEREST trotz Auszeichnungen und positiver Kritiken einer der wohl meistdiskutierten Filme der letzten Zeit.


  2. Deutschland 2016
    Regie: Klaus Klingenfuss
    Judith Gabriel, Lilli Gabriel, Lena Pirker-Frühauf
    Länge: 122 min.
    Dt. Originalfassung

    Astrid ist auf Abwege geraten. Die Tochter einer heillos überforderten, alleinerziehenden Mutter droht in die Prostitution abzugleiten. MENETEKEL, der im Sommer 2016 in Heidelberg und Wiesloch gedrehte Krimi, durchleuchtet kritisch ein leider zeitlos-aktuelles Thema – den sexuellen Missbrauch Minderjähriger, im vorliegenden Fall den Missbrauch pubertierender Mädchen. Sie kommen aus gescheiterten Familien, aus Beziehungen, die nie funktioniert haben, aus Verhältnissen, in denen Erziehung ein Fremdwort war. Neugier, früh aufbrechende Sexualität, hilfloser Protest gegenüber Eltern, die ihre selbstverständliche Aufgabe Vorbild zu sein nicht wahrgenommen haben, aber auch eine gehörige Portion Ahnungslosigkeit lassen diese jungen Menschen in Situationen geraten, die sie auf Lebenszeit verwunden oder sie gar das Leben kosten können. Der Film geht der Lage dreier Sechzehnjähriger nach (Saskia, Julika, Astrid), versucht zu verstehen, warum sie in eine Form der Prostitution abgerutscht sind. Immer sind es die Verhältnisse, die dieses Abrutschen bewirken, es zumindest begünstigen. MENETEKEL will nicht nur die Fälle, sondern ihr Umfeld und ihre Ursachen aufklären.



    Die Filmemacher sind anwesend und stehen im Anschluss für ein Filmgespräch zur Verfügung.


  3. Frankreich 2022
    Regie: Alice Diop
    Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit u.a.
    Länge: 123 min. | FSK: ab 12 J.
    Frz. Original mit englischen Untertiteln

    Das Unfassbare passiert: Laurence Coly, eine junge Frau aus dem Senegal, legt ihr 15 Monate altes Baby ins Meer. Der Säugling stirbt. In der nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Mord oder nicht – das ist die Frage. Zunächst. Im Gerichtssaal sitzt auch eine andere junge Frau: Rama. Die aus Paris angereiste Professorin und Schriftstellerin identifiziert sich mit der Angeklagten und will eine Reportage über den Prozess schreiben. Das Verfahren beginnt, und nach den ersten Aussagen wird klar, dass nichts klar ist. Wer sitzt hier wirklich auf der Anklagebank? Und wie schnell wird ein Urteil gefällt im Angesicht unvorstellbarer Taten?


    Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop in SAINT OMER von Brüchen in weiblichen Biografien. Ein packender, intelligenter Film über universelle Fragen von Wahrheit, Ausgrenzung und Mutterschaft.



    Sondervorstellung im Rahmen vom Festival contre le racisme


    In Kooperation mit dem Antirassismusreferat des StuRa der Universität HD & Antidiskriminierungsreferat des StuPa der Pädagogischen Hochschule HD und dem Studentischen Filmclub


    Sonderpreis 4€ für Studierende


  4. Ciné Club des deutsch-französischen Kulturkreises
    Kanada 2020
    Regie: Eric Tessier
    Rémy Girard, Julie LeBreton, Karelle Tremblay, France Castel u.a.
    Länge: 108 min.
    Frz. Original mit deutschen Untertiteln

    Edouard, eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und pensionierter Geschichtslehrer, verliert langsam sein Gedächtnis. Gewohnt, auf allen Tribünen zu sprechen, muss er sich zurückhalten, auch wenn er glaubt, noch viel zu sagen zu haben. Und da niemand auf ihn aufpassen kann, wird er in die Obhut von Bérénice gegeben, einem jungen Mädchen, das ein wenig rebellisch und verloren ist. Die Begegnung bringt Edouard dazu, ein Kapitel seiner persönlichen Geschichte wieder aufzugreifen, das er vergessen wollte, und Bérénice hilft es, einen Sinn in ihrem Leben zu finden.


  5. Dokumentarfilm | Israel 2021
    Regie: Offer Avnon
    Länge: 95 min.
    Dt./poln./hebr. Original mit deutschen Untertiteln

    In assoziativ montierten Bildern und Gesprächen in Deutschland, Polen und Israel erkundet der Film Traumata, Mechanismen der Verdrängung und Versuche der Verständigung. Er stellt Fragen nach dem möglichen Dialog zwischen Angehörigen von Tätern und Opfern und erforscht, wie Identität, Zugehörigkeit, Bewusstsein und Wahrnehmung geprägt werden. Als Sohn eines polnischen Überlebenden der Shoah hat Offer Avnon zehn Jahre lang in Deutschland gelebt und den Holocaust niemals vergessen können. Nach seiner Rückkehr nach Israel betrachtet Avnon den israelisch-palästinensischen Konflikt mit einem neuen Blick, der sich im sozialen Raum von Haifa manifestiert.



    Zu Gast: Regisseur Offer Avnon


    In Kooperation mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, der Volkshochschule Edingen-Neckarhausen, dem Montpellier-Haus und dem U-Lab Heidelberg.


    Unterstützt durch die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.




  6. Dokumentarfilm | Deutschland 2024
    Regie: Petra Hoffmann
    Länge: 95 min. | FSK: ab 12 J.
    Dt./span. Original mit deutschen Untertiteln

    Vor 45 Jahren, mit dem Sieg der sandinistischen Revolution in Nicaragua, beginnt eine Ära der Hoffnung. Eine junge Generation übernimmt die Regierung mit dem ehrgeizigen Ziel, eine gerechtere und sozialere Gesellschaft aufzubauen.


    Allein aus Westdeutschland reisen in den 80er Jahren 15.000 „BrigadistInnen“ zum Wiederaufbau des ausgebluteten Landes nach Nicaragua: Liberale, Grüne, GewerkschafterInnen, SozialdemokratInnen, Linke und Kirchenvertreter ernten Kaffee und Baumwolle, bauen Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Keine Bewegung hat so viele Menschen mobilisiert. Auch die Regisseurin Petra Hoffmann ist mit dabei. 45 Jahre nach dem Sieg der Revolution fragt sie nach, was aus den Wünschen und Träumen der RevolutionärInnen und ihrer UnterstützerInnen geworden ist.


  7. Queer Festival 2024
    Norwegen, Polen, Deutschland 2023
    Regie: Leiv Igor Devold
    Hubert Miłkowski, Karl Bekele Steinland, Edyta Torhan, Øyvind Brandtzæg
    Länge: 98 min.
    Original mit deutschen Untertiteln

    Der 19-Jährige Pole Robert ist gerade an die norwegische Küste gezogen. In einer Fischfabrik nahe Trondheim will er genug Geld verdienen, um die Schulden seiner Mutter begleichen zu können. Robert findet schnell Anschluss bei den anderen Polen in Team und verliebt sich in Ivar, den Adoptivsohn des Fabrikeigentümers. Doch während Ivar offen schwul ist, will Robert seine Gefühle lieber geheim halten – aus Angst von der Reaktion seiner Landsleute. Als es in der Fabrik zum Streik kommt, muss sich Robert entscheiden: zwischen dem Geld, das er so dringend braucht, und seiner Liebe zu Ivar.


    In seinem Spielfilmdebüt erzählt Leiv Igor Devold eine mitreißende schwule Liebesgeschichte vor der atemberaubenden Kulisse der norwegischen Fjord-Landschaft. In den Hauptrollen glänzen der polnische Shooting Star Hubert Milkowski und der junge Norweger Karl Bekele Steinland in seiner ersten Filmrolle als schwules Paar, das über soziale und kulturelle Barrieren hinweg zueinander findet.

    Fr., 10.5. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Mi., 15.5. - 21.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten

  8. Türkei, Frankreich, Deutschland, Schweden 2023
    Regie: Nuri Bilge Ceylan
    Deniz Celiloglu, Merve Dizdar, Musab Ekici u.a.
    Länge: 197 min. | FSK: ab 12 J.
    Türk. Original mit deutschen Untertiteln

    In seinem neuen Film reist der türkische Autorenfilmer Nuri Bilge Ceylan wieder in die melancholischen Weiten Anatoliens und erweist sich einmal mehr als herausragender Porträtist und Poet des Weltkinos. 

    Ein junger Kunstlehrer aus Istanbul leistet seit vier Jahren seinen Pflichtdienst in einem abgelegenen Dorf in Anatolien. Er verrichtet seine Arbeit gewissenhaft, wartet aber trotz einer Affäre mit seiner Kollegin nur darauf, die Trostlosigkeit der türkischen Peripherie so schnell wie möglich wieder verlassen zu können. Nach einer Reihe von Ereignissen schwindet aber Hoffnung immer mehr – und der Lehrer offenbart Züge, die ihn als völlig anderen Menschen ausweisen.

    AUF TROCKENEN GRÄSERN ist visuell beeindruckendes Kino, provokant und voller durchdringender Ideen. Der Film hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes 2023, bei dem auch Merve Dizdar als beste Darstellerin ausgezeichnet worden ist. 


  9. Queer Festival 2024
    Litauen, Spanien, Schweden 2023
    Regie: Marija Kavtaradze
    Greta Grinevičiūtė, Kęstutis Cicėnas
    Länge: 108 min. | FSK: ab 12 J.
    Lit. Original mit deutschen Untertiteln

    Als Tanzlehrerin Elena bei einem Kurs für gehörlose Jugendliche dem Gebärdensprachdolmetscher Dovydas begegnet, gibt es sofort eine Anziehung zwischen den beiden, eine unmittelbare Energie. Sie treffen sich wieder, verbringen Zeit miteinander, teilen erste Erinnerungen. Schnell bekommt ihre Freundschaft immer romantischere Züge. Doch als Elena auch Dovydas’ körperliche Nähe sucht, schreckt der zurück und offenbart ihr, dass er asexuell ist. Beide sind einander so wichtig geworden, dass sie trotzdem einen Weg als Paar finden wollen – mit einer Art von Intimität, die sich für beide richtig anfühlt.


    In ihrem atemberaubenden Liebesfilm SLOW erzählt die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze voller Empathie und visueller Kraft von der Beziehung zweier Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen emotionalen und körperlichen Sprache. Greta Grinevičiūtė und Kęstutis Cicėnas glänzen als zwei Liebende mit Respekt für die gegenseitigen Grenzen, aber auch mit individuellen Wünschen. Ihr elegant choreografierter Tanz entlang vermeintlicher Barrieren ist eine bahnbrechende filmische Erkundung von Asexualität. Kavtaradze wurde dafür in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet.


  10. Zeitlos
    Großbritannien, Frankreich, Japan, USA 1998
    Regie: John Maybury
    Derek Jacobi, Daniel Craig, Tilda Swinton u.a.
    Länge: 89 min. | FSK: ab 16 J.
    Engl. Original mit deutschen Untertiteln

    Francis Bacon, einer der wohl berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, hatte in den 60ern und frühen 70ern eine konfliktreiche Beziehung mit George Dyer, einem eher gewöhnlichen Kleinkriminellen mit ordentlichem Alkoholproblem, die mit dessen Selbstmord endete. Regisseur John Maybury durfte für diese tragische Liebesgeschichte zwischen diesen ungleichen Männern keine Originalgemälde des Künstlers abfilmen, doch er machte aus der Not eine Tugend. Nicht nur dunkel und mysteriös, dabei sehr kunstvoll geriet darum LOVE IS THE DEVIL, sondern zugleich ungemein physisch. Die Figuren werden scheinbar selbst zum Bild und bringen unmittelbar zum Ausdruck, was für Francis Bacons Kunst zentrales Thema war, die Darstellung von Körperlichkeit, Schmerz und Gewalt.



    Mit Filmmusik von Ryūichi Sakamoto.


  11. Argentinien, Luxemburg, Brasilien, Chile 2023
    Regie: Rodrigo Moreno
    Daniel Eliás, Esteban Bigliardi, Germán de Silva u.a.
    Länge: 189 min. | FSK: ab 12 J.
    Span. Original mit deutschen Untertiteln

    Argentiniens Beitrag zum Oscar 2024 war eine Tragikomödie, die schon beim letztjährigen Filmfestival Mannheim-Heidelberg für volles Haus sorgte. Am Anfang konfrontiert ein bislang ziemlich zurückhaltender Bankangestellter seinen Kollegen damit, er habe soeben Geld aus der Bank gestohlen, genau doppelt so viel wie er für ein Leben als künftiger Rentner brauche. Ob er nicht die eine Hälfte haben wolle, er müsse sie nur irgendwo vergraben, während er selbst erstmal ins Gefängnis dafür gehe. Gesagt, getan, aber auch in Argentinien gibt es mysteriöse Frauen. Bewusst langatmig und elegisch erzählt, also ganz gegen die vermeintlichen Regeln des Genres, zeigt er uns damit klar, wer von uns selber für einen solchen Coup geeignet wäre und wer lieber nicht.


  12. Frankreich 2023
    Regie: Justine Triet
    Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner
    Länge: 150 min. | FSK: ab 12 J.
    Original mit deutschen Untertiteln

    Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Justine Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt. Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

    Sa., 4.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)So., 19.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten

  13. Queer Festival 2024
    Nordmazedonien, Polen, Kroatien, Serbien, Kosovo, Schweden, USA, Australien 2023
    Regie: Goran Stolevski
    Anamaria Marinca, Alina Serban, Samson Selim, Mia Mustafa, Vladimir Tintor, Dzada Selim
    Länge: 107 min.
    Mazedon. Original mit englischen Untertiteln

    Eine bunt gemischte Gruppe aus queeren Personen hat bei Dita ein Zuhause. Als deren Partnerin unheilbar erkrankt, nimmt diese der unwilligen Dita den Schwur ab, ihre beiden Töchter großzuziehen. Doch um die Patchworkfamilie zu retten, muss Dita noch viel weiter gehen. Der dritte Spielfilm von Goran Stolevski, IFFMH-Gewinner 2022, beweist erneut seinen Ausnahmestatus: Rasant und lustvoll stößt er uns Zuschauer mitten hinein in eine Gemeinschaft scheinbar unvereinbarer Charaktere. Gekonnt lotet er so die Möglichkeiten von Liebe und Familie jenseits klassischer Geschlechterbilder und Verwandtschaft aus. Ein wunderbar gegenwärtiger Film!



    Mit Einführung


  14. Dokumentarfilm | Deutschland, Tansania 2024
    Regie: Agnes Lisa Wegner & Cece Mlay
    Länge: 97 min. | FSK: ab 12 J.
    Original mit deutschen Untertiteln

    Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. DAS LEERE GRAB folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.


    In ihrem Film erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Spuren und Traumata, die die einstige deutsche Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Communities bis heute hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. DAS LEERE GRAB wirft Licht auf ein (auch filmisch) bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und liefert damit einen wichtigen Beitrag zu der längst überfälligen Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen.



    Am 26.5. zu Gast: Regisseurin Agnes Lisa Wegner


  15. Queer Festival 2024
    Großbritannien 2022
    Regie: Georgia Oakley
    Rosy McEwen, Kerrie Hayes, Lucy Halliday
    Länge: 97 min. | FSK: ab 16 J.
    Engl. Original mit deutschen Untertiteln

    England, 1988. Die Sportlehrerin Jean sieht sich zu einem Doppelleben gezwungen: Margaret Thatcher hat mit ihrer konservativen Parlamentsmehrheit gerade Section 28 verabschiedet – ein homophobes Gesetz, das „die Förderung von Homosexualität“ verbietet. Deswegen darf in der Schule niemand wissen, dass Jean lesbisch ist – andernfalls könnte sie ihren Job verlieren. Ihre kämpferische Partnerin Vic unterstützt sie zwar, würde sich aber etwas mehr Mut von Jean wünschen. An den Wochenenden tauchen sie zusammen in das queere Nachtleben Newcastles ein. Als Jean in einer Lesben-Bar einer ihrer Schülerinnen begegnet, muss sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen…


    Packend und vielschichtig erzählt Regisseurin Georgia Oakley in ihrem Debütfilm von einer zutiefst repressiven Zeit in Großbritannien, in der die Leben von zahllosen Lesben und Schwulen durch politische Entscheidungen maßgeblich eingeschränkt oder gar zerstört wurden. Zugleich zeugt BLUE JEAN aber auch von der widerständigen Kraft einer queeren Gemeinschaft, die sich in Opposition gegen die Eiserne Lady und ihre konservative Regierung erst richtig formierte. Bei seiner Weltpremiere in Venedig erhielt das mitreißende Drama und Zeitporträt den Publikumspreis der Sektion Giornate degli Autori. Bei den British Independent Film Awards 2022 wurde BLUE JEAN in 13 Kategorien nominiert und vier Mal ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis für die Beste Hauptdarstellerin für Newcomerin Rosy McEwen.


  16. Dokumentarfilm | Deutschland 2023
    Regie: Nele Dehnenkamp
    Länge: 90 min.
    Engl. Original mit deutschen Untertiteln

    Michelle heiratete ihren Jugendfreund Jermaine im sterilen Besuchsraum eines Hochsicherheitsgefängnisses – in der Hoffnung, bald mit ihm in Freiheit leben zu können. Jermaine behauptet, zu Unrecht wegen Mordes verurteilt worden zu sein. Er verbüßt eine 22-jährige Haftstrafe im berüchtigten Sing Sing Gefängnis in der Nähe von New York. Jahrelang kämpft Michelle unermüdlich dafür, seine Unschuld zu beweisen, während sie sich gleichzeitig als alleinerziehende Mutter um ihre jugendlichen Kinder Paul und Kaylea kümmert. In einer zermürbenden Routine aus kurzen Telefonaten, Briefe schreiben und Besuchen in der Haftanstalt träumt sie von einem idyllischen Familienleben außerhalb der Gefängnismauern. Kurz bevor Paul und Kaylea in ihr eigenes Leben aufbrechen, wird ein neues Beweisstück in Jermaines Fallentdeckt, das ihre Hoffnung auf seine baldige Freilassung wieder aufleben lässt. Entstanden über fast eine Dekade hinweg zeichnet der Dokumentarfilm ein intimes Porträt weiblicher Widerstandskraft, inmitten des maroden US-amerikanischen Justizsystems.

    So., 5.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Sa., 11.5. - 17.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)Fr., 24.5. - 18.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt) Karten

  17. Die Besten, Größten und Schönsten? - Filme der Superlative
    USA 1979/2019
    Regie: Francis Ford Coppola
    Marlon Brando, Robert Duvall, Martin Sheen, Dennis Hopper, Laurence Fishburne, Harrison Ford

    Format: 4K digitalLänge: 183 min. | FSK: ab 16 J.
    Engl. Original mit deutschen Untertiteln

    Ein Film der Superlative, der zum Nachdenken anregt: Die modernisierte Verfilmung des Romans "Heart of Darkness" von Joseph Conrad spielte weltweit ein Vielfaches seiner Kosten ein, wurde mit zwei Academy Awards, drei Golden Globes sowie der Goldenen Palme ausgezeichnet und zählt zum Höhepunkt der auslaufenden New Hollywood-Ära. Gleichzeitig führten die Dreharbeiten zu einem Höchstmaß an Angst bei den Beteiligten. Francis Ford Coppolas Film über den verlorenen Vietnamkrieg der USA ist ein polarisierendes Meisterwerk der Extreme - und daher ein weiterer cineastischer Höhepunkt in unserer Superlativ-Reihe, den wir neu und auch kritisch betrachten werden. Wir gratulieren damit zugleich Marlon Brando zum 100. Geburtstag, dem vielleicht besten Charakterdarsteller aller Zeiten, der hier als abrünniger Colonel Kurtz Filmgeschichte schrieb.


    Die finale Version wurde von Francis Ford Coppola höchstpersönlich restauriert. Der Fokus der Überarbeitung lag vor allem auf einem ultimativen Realismus durch eine bestmögliche Bild- und Audioqualität.



    Einführung: Dr. Morticia Zschiesche, Sozial- und Filmwissenschaftlerin und Mitglied im Programmrat


  18. Argentinien, Deutschland, Frankreich, Mexiko, Portugal 2023
    Regie: Lisandro Alonso
    Alaina Clifford, Sadie Lapointe, Viggo Mortensen, Chiara Mastroianni, Adanilo Costa u.a.
    Länge: 146 min. | FSK: ab 12 J.
    Original mit deutschen Untertiteln

    Sadie hat genug von dem trostlosen Alltag im Pine Ridge Reservat in South Dakota. Zwischen mies bezahlten Jobs, sich prügelnden Männern und alten schwarz-weiß Western im Fernsehen, die sie in keiner Form repräsentieren, fehlt ihr jegliche Perspektive. Sie beschließt, eine mystische Reise anzutreten: Ein magischer Trank ihres Großvaters hilft ihr, sich von ihrem Körper zu befreien und durch Raum und Zeit zu fliegen.


    Lisandro Alonso, experimentierfreudiger Meister des argentinischen Kinos, nimmt uns in seinem starbesetzten neuen Film mit auf einen Trip durch die Jahrhunderte, zwischen Mexiko, Brasilien und den USA, zwischen Traum und Mythos, zwischen Western und postkolonialer Fabel.


  19. Studentischer Filmclub Heidelberg
    USA 1939
    Regie: Ernst Lubitsch
    Greta Garbo, Melvyn Douglas, Ina Claire, Bela Lugosi, Sig Ruman u.a.
    Länge: 110 min.
    Engl. Original mit deutschen Untertiteln

    “Don’t try to pronounce it, See it!”, titelten die englischen Plakate 1939 für Lubitschs Klassiker NINOTCHKA. Und NINOTCHKA muss man wirklich gesehen haben. Für Lubitschs Charme und Greta Garbos Lachen, für den Witz, die Liebesgeschichte und den politischen Kommentar. 


    Eine sowjetische Delegation ist in Paris um die Kronjuwelen einer enteigneten russischen Adligen zu verkaufen. Alles im Dienste Stalins natürlich. Aber der Konsum im Kapitalismus ist doch verführerisch, und so wird man sich schnell einig, dass Genosse Stalin wollen würde, dass man das Volk in einer teuren Suite vertritt. Selbst die eigentlich so überzeugte Stalinistin Ninotchka, gespielt von Greta Garbo, kann sich dem Charme ausgerechnet des Adligen, der mit der vorherigen Besitzerin der Juwelen residiert, nur schwerlich erwehren. 


    Lubitsch arbeitet mit seinen präzisen Dialogen schnell die Widersprüche beider Systeme heraus, die sich kaum ein Jahrzehnt später auf den zwei Seiten des eisernen Vorhangs wiederfinden sollten, zeigt uns zutiefst menschliche Charaktere und bringt uns über alles zum Lachen. Denn dies ist eins der absoluten Meisterwerke des Regisseurs, der namensgebendend ist für das bis heute größte Kompliment, das einer Komödie gegeben werden kann: Dieser Film hat den Lubitsch Touch.



    Vortrag: Max Hirsch


    Sonderpreis 4€ für Studierende / Auszubildende, mit freundlicher Unterstützung des StuRa.



  20. Queer Festival 2024
    USA, Großbritannien 1975
    Regie: Jim Sharman
    Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick u.a.
    Länge: 100 min. | FSK: ab 12 J.
    Engl. Originalfassung

    What’s on the slab? Okay, okay, bevor wir alle den sinnlichen Schauern dieses Satzes verfallen, kurz zur Story. Im beschaulichen Denton macht der steife Brad seiner tugendhaften Janet einen Heiratsantrag. Nach der erfolgreichen Verlobung macht sich das Paar auf den Weg, um ihren Mentor Dr. Scott zu besuchen. Eine Autopanne unterbricht die Reise und unsere unschuldigen Protagonisten landen im Schloss von Dr. Frank N. Furter, der just zu dieser Zeit eine Versammlung illustrer Gäste unterhält, die gebannt sind auf sein neuestes (menschliches) Experiment. Brad und Janet stolpern prompt in ein erotisch-musikalisches Abenteuer rund um Außerirdische und sexuelle Fantasien. Kult-Grusical mit allen erdenklichen Angriffen auf Moral und Konvention der 70er Jahre und einem unwiderstehlichen Soundtrack!



    Open Air auf dem Marlene-Dietrich-Platz


    Eintritt frei

    Di., 28.5. - 21.30 Uhr, Marlene-Dietrich-Platz

  21. Deutschland 2021
    Regie: Dominik Graf
    Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Meret Becker u.a.
    Länge: 176 min. | FSK: ab 12 J.
    Dt. Originalfassung

    Deutschland in den frühen 30ern, die Weimarer Republik geht ihrem Ende entgegen. Germanist Dr. Jakob Fabian wäre gerne Schriftsteller, arbeitet aber als Werbetexter. Nachts zieht er mit seinem Freund Lessing-Kenner Stephan Labude durch Berlin, eine Stadt voller Sünde, Babylon und Sodom zugleich. Dann verliert Fabian seine Stellung, lernt aber Cornelia Battenberg kennen - Bardame, angehende Schauspielerin, Nachbarin. Es wird Liebe, aber Fabian kann nicht schwimmen.


    Dominik Grafs stilistisch sehr vielfältige Verfilmung des Erfolgsromans von Erich Kästner versteht sich als Summe seines Könnens als Regisseur und seines Wissens als Filmhistoriker. Sicherlich darum eine der wichtigsten Literaturverfilmungen der letzten Jahre, zudem natürlich wirklich toll gespielt.

    Sa., 1.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)

  22. Dokumentarfilm | Deutschland 2024
    Regie: Joana Georgi
    Quang Paasch, Simin Jawabreh, Patricia Machmutoff, Feline, Zaza
    Länge: 90 min. | FSK: ab 12 J.
    Dt. Originalfassung

    Für ihren Dokumentarfilm NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN begleitet die Filmemacherin Joana Georgi fünf Berliner Aktivist*innen ein Jahr durch ihren Alltag. Quang, Patricia, Simin, Zaza und Feline sind jung, idealistisch und organisiert. Sie engagieren sich bei „Fridays for Future“, „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, kämpfen in der Berliner Krankenhausbewegung für bessere Care-Arbeit und setzen sich für die Aufarbeitung rassistisch motivierter Gewalt ein. Sie kümmern sich um die Community, machen politische Kunst und mischen Social Media auf. Mittels Instagram, TikTok und YouTube sind sie global vernetzt und bringen ihre Ideen in die Smartphones und die Herzen ihrer Altersgenossen. In einer zunehmend gespaltenen und polarisierten Welt zeigen sie Wege aus der politischen Lethargie und repräsentieren eine neue Generation, die ihre Stimme erhebt, um befreit von Denkverboten und dogmatischen Altlasten für eine gerechtere Zukunft einzustehen.

    Mit NIEMALS ALLEIN, IMMER ZUSAMMEN wirft Regisseurin Joana Georgi einen authentischen Blick auf den schwierigen Weg, der Aktivismus häufig bedeutet und lenkt den Fokus auf die liebevollen, tagtäglichen Geschichten des Ringens um gesellschaftliche Veränderung. Dabei bricht sie mit abwertenden Klischees über soziale Bewegungen und schafft einen hoffnungsvollen Film, dessen Protagonist*innen fest daran glauben, dass radikaler Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist.



    Am 12.6. zu Gast: Quang Paasch und Produzentin Irina Thiab

    Mi., 12.6. - 19.00 Uhr, Karlstorkino (Südstadt)
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Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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