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20. Filmtage des Mittelmeers
Vorwort
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Filme
20. Filmtage des Mittelmeers: Vorwort

Liebe Freundinnen und Freunde der „Filmtage des Mittelmeeres“,

es gibt einen Film jüngeren Datums, der den Titel „Le grand voyage“ (Die große Reise) trägt. Er stammt von Ismaël Ferroukhi, einem Filmemacher, der 1962 in Marokko geboren wurde und in Frankreich aufwuchs. Sein Leben zwischen den Kulturen ist ebenso typisch wie exemplarisch für das Selbstverständnis vieler nordafrikanischer Einwanderer. Dass in der Konfrontation mit Mentalitäts- und Traditionsunterschieden entlang solch biographischer Bruchlinien eine enorme soziale Differenz entstehen kann, zeigen uns täglich die Nachrichten. Dass dieser Clash aber auch eine Schneise innerhalb von Familien schlägt und so Identitätskonflikte auslöst, zeigt Ferroukhis autobiographisch inspiriertes Roadmovie anhand der Beziehung zwischen Vater und Sohn. Der Ältere, ein gläubiger Moslem, verlangt nämlich von seinem westlich sozialisierten Sohn, dass er ihn auf seiner Pilgerfahrt nach Mekka begleite. 5000 Kilometer in einem alten Peugeot „dauert“ die schwierige Annäherung der beiden: Eine lange Reise, die in Aix-en-Provence beginnt und durch Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, die Türkei, Syrien und Jordanien bis nach Saudi-Arabien führt – vom Okzident in den Orient, vom Christentum in den Islam, von der Moderne in die Tradition. 

Auch wenn dieser Film nicht auf dem Programm der „Filmtage des Mittelmeeres“ steht, so unternimmt die nunmehr 20. Ausgabe des Festivals doch auch im Jubiläumsjahr eine ähnlich lange Reise, die ihre Route noch auf die östlichen Anrainerstaaten ausdehnt. Es ist eine Fahrt zwischen den Kulturen, die der Annäherung dienen soll in einer Zeit, die mehr den je der Verständigung bedarf. Denn die Ursachen für religiösen Fundamentalismus, islamistischen Terrorismus, für die Flüchtlingsdramen in Nordafrika und die jugendliche Gewalt in französischen Vorstädten lassen sich kaum verstehen, ohne den Blick auf die Geschichte der mittelmeerischen Länder zu richten, die letztlich ein gemeinsame ist. Nur so werden gesellschaftliche Wandlungsprozesse als Folge politischer Veränderungen sichtbar.

Die Veranstalter der „20. Filmtage des Mittelmeeres“ laden Sie deshalb ein zu einer großen, hoffentlich anregenden filmischen Reise in die Geschichte und Gegenwart der Mittelmeeländer. Nehmen Sie teil an diesem 11-tägigen Roadmovie, dass durch 21, überwiegend aktuelle Filme und eine lange Filmnacht führt. Es ist eine cineastische Exkursion, die äußerlich zwar unbewegt verläuft, dafür um so mehr darauf setzt, den Reisewilligen innerlich zu bewegen.

Medienforum Heidelberg e.V.
Kommunales Kino/ Aktive Medienarbeit
Marlene-Dietrich-Platz 3
69126 Heidelberg
Kartenreservierung: 06221 / 97 89 18
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